Natur Wachsarbeiten

Seit 1991 bettet Josef Hirthammer die Natur in Wachs ein. Wachs ist ein Abfallprodukt der Ölindustrie. Die industrielle Nutzung von Erdöl hatte und hat tödliche Folgen für die Natur. Wachs bzw. Paraffin ist für ihn das Symbol für die Zerstörung der Natur. Heiß umschließt es todbringend die zarteste Naturform und im erkalteten Zustand schottet es die lebenswichtigen Elementen wie Licht, Luft und Wasser ab, konsequent und aussichtslos. Fatal an der Sache ist, dass die wunderbare Schönheit des momentanen Naturzustandes erhalten bleibt und wie ein Juwel aus dem milchigen Paraffin strahlt. Aus rein ästhetischen Aspekten wird durch diesen todbringenden Überzug die eingeschlossene Natur zum hochwertigen Kunstobjekt mit ungeahnter Intensität.

Ein weiterer Faktor ist die Konservierung; der natürliche Prozess des Absterbens und Wiederkehrens ist unterbrochen. Der "eingefrorene” Zustand bleibt für einen unnatürlich langen Zeitraum erhalten. Es entstehen Anschauungsobjekte künstlerischer Art für ein fiktives Museum im nächsten Jahrtausend. Die milchig undefinierbare Konsistenz des polierten Wachses hebt den Reiz des Schauens. Das Auge wird gezwungen, sich mit den darin befindlichen Objekten auseinanderzusetzen, sie zu erkennen und ihre Schönheit, Ästhetik zu entdecken. Selbst eine banale Fotografie wird unter dem Überzug des Wachses zum wertvollen Tafelbild der gegenwärtigen Natur.

Foto in Wachs Natur in Wachs
Foto in Wachs Natur in Wachs